Ein innovatives Konzept wurde realisiert - Neubau Kindergarten I


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Startschuss: Herbst 2007 – Fertigstellung: Herbst 2009

Der NÖ Landeskindergarten I wurde bis zum Sommer 2008 als 2-gruppiger Kindergarten geführt und war im etwas in die Jahre gekommenen Kindergartengebäude in der Schwarzhubergasse 5 untergebracht.
Die Beschlussfassung des Landes Niederösterreich, das Kindergarteneintrittsalter von 3 auf 2 ½ Jahre und die maximale Anzahl der Kinder pro Gruppe auf 25 zu senken sowie der gestiegene Bedarf an Kindergartenplätzen in Purkersdorf, haben den Purkersdorfer Gemeinderat dazu veranlasst, in der Gemeinderatssitzung im September 2007 den Neubau eines 6-gruppigen Kindergartens auf dem Grundstück Wintergasse 46 zu beschließen.
Mit der Projektabwicklung wurde die gemeindeeigene WIPUR Wirtschaftsbetriebe der Stadt Purkersdorf GmbH beauftragt, die im Dezember 2007 das für die Realisierung des Projektes erforderliche 5.153 m² große Grundstück Wintergasse 46 von der ÖBB Infrastruktur Bau AG angekauft hat.

Hermann & Valentiny – Sieger des Architektenwettbewerbes

Der von der WIPUR GmbH durchgeführte sogenannte „geladene anonyme Realisierungswettbewerb“ zur Auswahl des planenden Architekten hat in der Jury-Sitzung am 7. Dezember 2007 einstimmig als Sieger den Lösungsvorschlag der Hermann & Valentiny & Partner Architekten ZT GmbH aus Wien zum Ergebnis gehabt.
Das Siegerprojekt sieht einen ellipsenförmigen Baukörper vor. Die winkelförmigen Gruppenräume orientieren sich zum Innenhof und stehen in unmittelbarer Verbindung mit den Freiflächen. Dieser Lösungsvorschlag hat nicht nur den vorhandenen Höhenunterschied von Straßen- und Gartenniveau in überzeugender Weise bewältigt, sondern auch die örtlichen Gegebenheiten – Nähe zur Westbahn und zum Holzlagerplatz - durch die optimale Anordnung des Gebäudekörpers ausgezeichnet berücksichtigt. Die kleingliedrige Ausbildung der architektonischen Elemente, insbesondere im Hofbereich, überzeugt sowohl in der Massstäblichkeit wie auch gestalterisch.

Architektur und Funktionalität gekonnt umgesetzt

Die WIPUR GmbH hat das in planerischer Hinsicht sehr aufwendig gestaltete Projekt in einer sehr kurzen Bauzeit von nur knapp 13 Monaten (inklusive Einrichtung und Gestaltung der Außenanlagen) realisiert. Das Ergebnis stellt nicht nur in architektonischer Hinsicht einen Höhepunkt im Bereich des Kindergartenbaus dar, sondern bietet mit seinem funktionalen Raumkonzept auch die optimale Voraussetzung zur Umsetzung der kindergartenpädagogischen Anforderungen des 21. Jahrhunderts. Der Betrieb im neuen Kindergarten wurde am 27. Oktober 2009 aufgenommen, die feierliche Eröffnung fand am 12. Februar 2010 statt.

Modernes Raumkonzept bietet angenehme Atmosphäre

Erschlossen wird der neue Kindergarten über die Wintergasse – 12 Besucherparkplätze stehen unmittelbar neben dem Haupteingang zur Verfügung. Der Eingangszylinder besticht sowohl in architektonischer wie auch in funktionaler Hinsicht. Im als überdachten Kaltbereich ausgebildeten Haupteingang des Kindergartens ist neben einem großzügigen Stiegenlauf auch der Personenaufzug untergebracht. Beide Systeme sorgen für die Überwindung von einer Geschoßebene von der Wintergasse auf das niedrigere Kindergartenniveau. Die täglichen Besucher bzw. Kindergartenkinder werden bereits beim Eintreten in den Kindergarten durch ein helles, freundliches, sonnendurchflutetes melonenfarbenes Ambiente begrüßt.
Das Spiel mit den Farben setzt sich im neuen barrierefreien Kindergarten, der Platz für maximal 150 Kinder bietet, in den 6 Gruppenräumen fort. Jede Gruppe ist in einer eigenen Grundfarbe gestaltet, wodurch sich ein sehr einfaches und übersichtliches Leitsystem ergibt. Der T-förmige Grundriss der Gruppenräume bietet eine gute Voraussetzung für die unterschiedlichen Spielsituationen. Neben einer großen Bauecke finden sich auch jede Menge Einrichtungsgegenstände für verschiedene Rollenspiele in jeder Gruppe. Die großen Fensterflächen der Gruppenräume sind alle auf die Terrassen bzw. Außenflächen des Kindergartens gerichtet und sorgen für eine helle, freundliche Atmosphäre. In den Sanitärräumen, die unmittelbar an die Gruppenräume angegliedert sind, wurden auch jeweils ein Wickeltisch und eine Dusche untergebracht.
Drei in den Gang ausgelagerte Spielnischen und die zum Gang hin offen gestalteten Garderoben bieten zusätzliche Spielbereiche für die Kinder.
Damit auch ausreichend Bewegung in die jungen Bewohner des neuen Kindergartens kommt, wurden 2 große Bewegungsräume und 1 Gymnastikraum, die allesamt mit den modernsten Spiel- und Turngeräten ausgestattet sind, errichtet. Den Kindergartenpädagoginnen steht zusätzlich ein sogenannter „Multifunktionsraum“ zur Verfügung, um Kinder mit besonderen Bedürfnissen speziell betreuen zu können.
Die gesamten Aufenthaltsräume des Personals, die Küche sowie die Kanzlei der Kindergartenleitung sind übersichtlich in einer Flucht entlang der westlichen Gebäudefront angeordnet.

Naturnaher Spielplatz

Bei den Außenanlagen wurde das Konzept eines naturnahen Spielplatzes optimal umgesetzt. Die Spielgeräte bestechen nicht nur durch ihre Form, die durch den Einsatz von natürlich gewachsenen Hölzern besonders betont wird, sondern auch vor allem durch ihre Funktionalität. Den Kindern steht ab dem Frühjahr 2010 ein großes Multifunktionsspielgerät, eine Nestschaukel, diverse Rutschen, ein riesiger Sandspielbereich, ein Wasserlauf mit einem Matschbereich, verschiedene Spiel- bzw. Sitznischen, eine Spielstraße, etc. zur Verfügung.
Zusätzlich wurde bei der Gestaltung der Außenanlagen auch besonders Bedacht auf die Bepflanzung genommen. Die Auswahl der Pflanzen erfolgte einerseits nach dem Kriterium der optimalen Einfriedung des Gartens und andererseits wurden die Pflanzen so ausgewählt, dass sie für die Kinder auch einen gewissen Lerneffekt bewirken – Beispiel: Riechgarten.

Niedrigenergiehaus mit emissionsfreiem Heizsystem

Das Kingergartengebäude wurde als Niedrigenergiehaus konzipiert. Für die angenehme Räumwärme sorgt eine flächendeckende Fußbodenheizung, die von 2 am Dach des Kindergartens untergebrachten Luft-Wasser-Wärmepumpen und einer Solaranlage gespeist wird. Dieses emissionsfreie System der Wärmeerzeugung hat zusätzlich auch den Vorteil, dass z.B. beim Ausfall einer Wärmepumpe die zweite Pumpe den Betrieb aufrecht erhalten kann, was bei herkömmlichen Heizsystemen nicht gegeben ist. Umfassende Maßnahmen im Bereich der Wärmedämmung runden den Standard des Niedrigenergiehauses ab und werden so für vernünftige Betriebskosten sorgen.